Na wui,…. 4200nochwas Höhenmeter….
Das ist jetzt doch schon ein paar Tage her, unser Führer war ziemlich genial. Das Doofe an der Gschicht war dass das die einzige geführte Tour in den Nationalpark (Los Nevados war welche eine 6 stündige Wanderung zum Gletscher auf ca. 5000müAs inkludiert. Wurscht, hab ich mir gedacht…. schaumamal, Gletscher (fast) am Äquator klingt eh cool. Wie wir oben angekommen sind, also, am Parkplatz, so auf 4200nochwas, ist dann ziemlich schnell die Luft ausgegangen. Für die nächsten paar hundert Höhenmeter war ich dann weder masochistisch noch Lebensmüde genug.
Ich hab dann einmal 3 von den 6 Stunden im Auto geschlafen. Draußen eisigkalt und wie wir alle wissen, wenn feuchte Tropenluft einen Berg hinaufzieht und dabei abkühlt gibt es? Ned leiwand! Ich bin dann noch eine Runde spazieren gegangen und hab ein paar Fotos gemacht, aber allein das atmen ist in der Höhe schon beklemmend – ein ständiges Gefühl keine Luft zu kriegen…. Geraucht hab ich jedenfalls nicht da oben 😀 (was möglicherweise daran liegt dass ich in der Früh irrtümlich Mentholzigaretten gekauft habe BAEH!
Dann hab ich auch noch den Objektivdeckel vom 50mm Objektiv in einen Wasserfall fallen lassen…. Fuck!
In Manizales könnte ich einen kriegen aber als wir zurück kommen sind die Geschäfte schon zu. Egal, wird woanders auch gehen, die Stadt ist schmutzig und abstoßend. Ich hab ja grundlegend nix gegen Nutten… aber… na oida! Die Kathedrale ist wieder recht schön. Irgendwie echt wie in Indien, für die Tempel nimmt man echt Geld in die Hand.
Dan Juans Neffe lebt südlich von Manizales in Andalucia und er hat mir empfohlen einen Sprung vorbei zu schauen was ich auch mache. Die letzten Hotels hat mir alle ein Taxifahrer gezeigt weil mich die Internetsuche einfach genervt hat. Und Taxifahrer die Hotels wie sich herausgestellt hat besser kennen als das Internet…. (und deswegen mag ich deutsch nicht, der Satz ist korrekt und trotzdem kann es missverständlicher nicht sein… egal).
Andalucia hab ich dann wieder im Internet gefunden. Die Fahrt von Manizales nach Andalucia war eher fürchterlich. Ich hab das Gefühl gehabt mein Schädel explodiert was aber mit jedem Höhenmeter abwärts besser geworden ist (Manizales ist immer noch knapp über 2000).
Im dicken Wollpullover steige ich in Manizales in den (Klein)bus und bei aussteigen trifft mich die Tropenluft als würde ich aus einem Flugzeug steigen… Ich setze mich hin und bestelle einen Kaffee (das geht in Kolumbien praktisch immer und überall)… und ein Taxi zum Hotel. Das Hotel macht einen feinen Eindruck. Kein warmes Wasser kann man bei der Temperatur hier verkraften.
Ich mache einen kleinen Spaziergang im Dorf (das Hotel ist, wie sich das für Dörfer gehört, am Hauptplatz. Fast nirgends wo man Kaffee kriegt darf man rauchen, damn. Egal, ich schlafe gut und finde heraus dass ich den Objektivdeckel nicht in Tulua bekomme und wohl nach Cali muss. Das war eigentlich schon wieder nicht mein Plan. Ich will nach Buenaventura, endlich an die Pazifikküste! Den Platz vor dem mich alle warnen und von dem einige wenige schwärmen.
Das Hotel ist schräg! Irgendwie hat an hier manchmal den Eindruck in einem Kriegsgebiet zu sein. Jedesmal wenn ich ins Hotel rein oder raus will muss ich läuten und dann kommt jemand um aufzusperren und mich rein bzw raus zulassen. Als ich nach der ersten Nacht vom Frühstück zurück komme werde ich beim einlassen informiert dass mein Zimmer gerade geputzt wird. WAS? Frage ich kurz und denke: seids deppert? ohne fragen? Zimmertür sperrangelweit offen, Laptop am Bett, Zimmermädchen im Badezimmer! Ich schicke sie raus, dusche schnell und packe mein Zeug – wenigstens fehlt nix. Ich schreibe Daniel und Jose was passiert ist und als Jose gerade aufs Motorrad setzen will um mich zu holen macht es einen Platscher – etwa eine Stunde lang und wir beschließen darauf zu warten dass Jose das Auto von der Wäsche bekommt – oder ein Bootsverleih eröffnet wird…
Ich werde wegen meines Ungehorsams mehr oder weniger auf den Parkplatz verbannt wo ich unter einem… Wellblech… frühstücke: Semmeln mit reifer Avokado, Cheddar, Paradeiser und Paprika! Sehr sehr genial! Als der Regen etwas nachlässt werde ich auch des Parkplatzes verwiesen und gehe ins Kaffee ums Eck.
Fünf Minuten später steht Jose mit einem Freund vor mir. Die Burschen sind sofort sympathisch, und machen sofort eine lost places Führung im Ort für mich! Sehr geniale Teile! Bei einem ist der Putz teilweise abgefallen und die Bambuslatten die noch stehen schauen aus wie das Gerippe von einem verrottendem Kadaver der noch bevor er vollständig verwest ist von Pflanzen überwuchert wird…. In der Äquatorsonne zwischen den beiden Andenkordillieren….
Ich konnte einfach nicht widerstehen…..
Als es zu finster zum fotografieren wird fahren wir zu Jose nach Hause. Daniels Schwester, ihr Mann und dessen Mutter – die Oma von Jose empfangen mich herzlich. Ich versuche einen Erdäpfelsalat für alle zu machen aber scheitere daran “festkochend” zu übersetzen. Die Erdäpfel werden beim kochen zu Püree….
Abgesehen davon sitzen wir bis spät in die Nacht auf der Straße, die halbe Nachbarschaft zusammen und wir haben einen Heidenspaß – wobei das Wort vor der Kulisse wohl ein Fehlgriff ist.
Ich schlafe in einem superschönem Raum am Rooftop und erst nach dem aufwachen am nächsten Tag bemerke ich den wunder wunder wunder schönen Ausblick den man von hier hat! Wow! Danke! Nach einem ausgiebigen Frühstück mit Kakao statt Kaffee (Yeah!) fahren wir alle nach Tulua. Bis ich im Bus nach Cali sitze wird sich um mich gekümmert! Daniel! Deine Familie ist echt genial! Danke!
In Kali angekommen sind die ersten fünf Hostel wo ich anklopfe voll! Dann muss halt Booking herhalten und ich lande zentrumsnah in einer sehr gemütlichen, sehr sicher wirkenden Gegend in einem Hostel/Kunstgalerie dass vor einem Monat eröffnet hat. Der Host ist sehr sehr bemüht, meine Nachbarin ist eine deutsche die laut auf deutsch telefoniert als ich ankomme und dabei nicht mitkriegt dass ich jedes Wort verstehe – ich höre weg.
Schon beim ersten Spaziergang nach Downtown bekomme ich den Objektivdeckel – mit Nikon Schriftzug um 3 Euro.
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…
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Eigentlich eh fast wie daheim
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Nur dass die Bauern bei uns Trekker fahren
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Der Arsch hat meinen Objektivdeckel gefressen!
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Los Nevados Einmal ein Gletscher der nicht wegen dem Klimawandel sondern wegen dem Vulkan darunter verschwindet.
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… Eye of the mountain
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Nicht nur Haeuser…. sogar Wiesen gibt es auf den Wolken!
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4300m
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Lost Places of Andalucia
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Manizales Blick aus dem Fenster ACAB im Vorder und Urwald im Hintergrund. Meine Hochachtung geht an den Sprayer – der Platz wird rund um die Uhr von mindestens einem Polizisten bewacht
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Manizales Kathedrale
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Hauseingang gegenueber der Kathedrale
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Wellblechdach
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Fruehstueck im Hotel Andalucia
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Lost Places of Andalucia
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Also die fressen glaub ich auch Kolbris – wenn nicht sogar Menschen!!!
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wer koennte da widerstehen?
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Grafitti einmal anders